2021


1. Jänner 2021:
Die EZLN veröffentlicht die Erklärung für das Leben. Die Vorbereitungen für die Reise nach Europa gehen weiter.

18. - 21. Jänner 2021:
Die Gemeinde Moisés Gandhi, die sich an der Kreuzung von Cuxuljá in der autonomen Gemeinde Lucio Cabañas (der offiziellen Gemeinde Ocosingo) befindet, wird mehrmals von der paramilitärischen Gruppe ORCAO (Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo) angegriffen. Bereits im Vorjahr kam es im August zu einem Angriff mit großkalibrigen Waffen, bei dem das Kaffeelager des Handelszentrums "Nuevo Amanecer del Arcoiris"geplündert und verbrannt und im November zur Entführung von Félix López Hernández, einen Unterstützer der Zapatisten in der Gemeinde Moisés Gandhi, der drei Tage lang geschlagen, gefesselt und ohne Essen und Wasser eingesperrt wurde.
Am 18. Jänner wurde Moisés Gandhi drei Stunden lang mit 250 Schüssen aus klein- und großkalibrigen Waffen belagert, auch am 21. Jänner fielen zahlreiche Schüsse. Die Zahl der Angreifer wird auf mindestens 20 Personen geschätzt. Alle gehören der paramilitärischen Organisation ORCAO aus den Gemeinden San Antonio, Cuxuljá, San Francisco und 7 de febrero an. Das Unterstützungsteam für die Sechste Kommission der EZLN hält dazu fest: "Was auch immer sie sagen, was auch immer sie erklären, welche Dokumente sie auch immer unterschreiben, die schlechten Regierungen finanzieren, fördern und unterstützen die Angriffe paramilitärischer Gruppen, wie ORCAO, gegen die Zivilbevölkerung. Sie sind Verbrecher, auch wenn sie denken, dass sie ihre Hände nicht mit dem Blut von Männern, Frauen, Kindern und alten Menschen beschmutzen, die friedlich in all den Gemeinden leben, die von den Paramilitärs angegriffen wurden."

10. März 2021:
Eine Kolonne von fünf bewaffneten Einheiten der Nationalgarde (GN) dringt in das autonome ökologische Reservat der zapatistischen Bewegung auf dem Huitepec-Hügel in San Cristóbal de Las Casas ein, um nach Antennen für einen Piratenradiosender zu suchen. Die Bewohner*innen der Unterstützungsgemeinde der EZLN nehmen die fünfzig bewaffneten Agenten zusammen mit vier Mitarbeitern des Ministeriums für Kommunikation und Verkehr fest, weil sie ohne Zustimmung der autonomen Gemeindebehörden dort eingedrungen waren und einen der Einwohner festgenommen hatten.
Nach einer Geldstrafe von 40.000 Pesos für das unbefugte Eindringen in die zapatistische Unterstützungsgemeinde erlauben die Bewohner*innen den Soldaten, ihr Gemeindeland wieder zu verlassen.

12. April 2021:
Zwei Menschenrechtsverteidiger des Menschenrechtszentrums Fray Bartolomé de Las Casas werden entführt.

2. Mai 2021:
Die zapatistische maritime Delegation sticht in See. Die Reise nach Europa beginnt.

8. Mai 2021:
Eine paramilitärischen Gruppe von Santa Martha, Landkreis Chenalhó greift die Gemeinde Juxton, Landkreis Aldama, mit Großkaliberwaffen an. Der Companero Pedro Lunez stirbt durch eine Kugel.

12. Juni 2021:
Ankunft des Geschwaders 421 in Portugal.

22. Juni 2021:
Die maritime zapatistische Delegation betritt das europäische Festland in Vigo, Spanien und tauft den Kontinent auf Slumil K‘ajxemk‘op («rebellisches Land»). Die Zapatistas werden von etwa 500 Menschen aus verschiedenen Ländern Europas empfangen.

5. Juli 2021:
Der indigene Menschenrechtsverteidiger Simón Pedro Pérez López wird am Markt von Simojovel erschossen.

8. Juli 2021:
Etwa 2.000 Bewohner*innen des Landkreis Pantelhó, Altos de Chiapas flüchten vor den Agriffen der Drogenkartelle, nachdem sich ein Selbstverteidigungskomitee der dort lebenden Bevölkerung gegen das organisierte Verbrechen gegründet hatte.

11. September 2021:
Zwei Angehörige des Rates der Guten Regierung "Nuevo Amanecer en Resistencia y Rebeldía por la Vida y la Humanidad", Caracol 10 werden von den Paramilitärs der ORCAO entführt.

14. September 2021:
Die Reise für das Leben durch Europa beginnt in Österreich. Um 10.30 landet die erste Delegation mit ca. 80 Compas in Wien-Schwechat und wird mit Applaus, Musik und Ansprachen empfangen und danach in ihre Unterkünfte begleitet. Video von der Ankunft in Wien

15. September 2021:
Ein Fahrzeug der Zapatistas gerät nahe dem Dorf Xuxch’en in der Gemeinde Aldama im Hochland von Chiapas in den Hinterhalt einer bewaffneten Gruppierung. Der Companero Domingo Sántiz Jiménez wird von einer Kugel im Gesicht getroffen und stirbt.

2. - 10. Oktober 2021:
Zwei zapatistische Delegationen, bestehend aus 5 Frauen und 7 Männern, besuchen im Rahmen der "Reise für das Leben" die Steiermark. mehr dazu

13. Oktober 2021:
Die Unterstützungsbasen der EZLN der autonomen Gemeinde Moisés y Gandhi wird von Paramilitärs der ORCAO mit Schusswaffen angegriffen. Allein in diesem Monat kommt es zu 203 direkten Angriffen auf 9 Gemeinden von Magdalenas: Xuxch'en, Coco', Tabac, San Pedro Cotzilnam, Yeton, Ch'ivit, Stzelejpotobtik, Juxton und den Gemeindesitz Aldama.

1. - 3. November 2021:
Innerhalb von drei Tagen finden 47 bewaffnete Angriffe gegen 10 Gemeinden des Landkreises Aldama, (in den Altos de) Chiapas statt. Die Angriffe werden durch eine Gruppe Bewaffneter, die von Santa Martha aus im Landkreis Chenalhó operiert, durchgeführt. Etwa 3.000 Menschen der Gemeinden Chayomte, Juxton, Stzelejpotobtik, Chivit, Yeton, San Pedro Cotzilnam, Tabac, Coco und ein Teil aus Xuxchen verlassen ihre Häuser und fliehen in die Berge, um Zuflucht zu suchen.