1998
Jänner 1998:
Als Voraussetzung für die Wiederaufnahme stellt die EZLN folgende Bedingungen: Auflösung des Paramilitärs und des Belagerungsrings, Aufklärung des Massakers von Acteal und eine Gesetzesinitiative über die Rechte der indigenen Bevölkerung.
April 1998:
Mit der Demontage der Munizipalität "Ricardo Flores Magon" beginnt ein sukzessiver Angriff der Regierungstruppen auf autonome Dörfer.
Juni 1998:
Im Landkreis El Bosque kommen acht Dorfbewohner und zwei Polizisten bei einer Razzia ums Leben. Zwischen Mai und Juni stürmen Polizei und Armee vier autonome Gemeinden und verhaften die lokalen Autoritäten.
Bischof Samuel Ruiz, der bisher die Vermittlerrolle zwischen Regierung und EZLN übernommen hatte, tritt aus Protest gegen die Regierung zurück. Auch die nationale Vermittlungskommission löst sich, enttäuscht über die starre Haltung der Regierung auf.
Soldaten der mexikanischen Armee greifen eine Schule in Guerrero an und töteten nach offiziellen Angaben elf Bauern. Augenzeugen sprechen von einer kaltblütigen Hinrichtung.
Frühjahr / Sommer 1998:
Die Militarisierung des südöstlichen Bundesstaaten nimmt weiter zu; Tausende von Indígenas sind auf der Flucht vor den paramilitärischen Truppen, die die Gemeinden terrorisieren.
September 1998:
Menschenrechtsbeobachter werden verstärkt abgeschoben. Ende September wurden bereits 100 Personen (darunter Parlamentarier aus Italien) des Landes verwiesen.
November 1998:
Treffen zwischen der Zivilgesellschaft und der EZLN in San Christóbal und zeitgleich erstes Treffen zwischen Vertretern der EZLN und der Cocopa seit einem Jahr.
22. Dezember 1998:
Gedenkveranstaltung an das Massaker von Acteal mit ca. 8.000 Menschen unter Anwesenheit von Bischof Samuel Ruiz. Die Demonstration von Polhó nach Acteal wird von massiven Störungen durch Polizei und Armee begleitet.
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