|
Brutaler Überfall der Paramilitärs
1 Toter und 9 Verletzte in Oaxaca
Einmal mehr müssen wir feststellen, daß alles, was wir von
dieser schlechten Regierung zu erwarten haben, Lügen sind, Lügen,
Verachtung und der Tod.
So wurden am Abend des 15. Oktobers fünf unserer Mitglieder unter
lächerlichen Anschuldigungen willkürlich verhaftet. Und am nächsten
Tag, dem 16. Oktober 2003, wurden unsere Freunde in Santa María
Yaviche während einer Besprechung von Paramilitärs überfallen,
die unter lauten Schreien das Feuer mit Waffen, die ausschließlich
von der Armee benützt werden, auf unsere Companeros eröffneten.
Sie hinterließen einen Toten und neun Verletzte, vier davon schwer.
Vier Tage sind vergangen, und noch immer gibt es keine Maßnahmen
gegen die Mörder unseres Companero Salas Chávez. Die schlechte
Regierung, weit davon entfernt, die Schuldigen zu bestrafen, versucht
sogar, die neun Überlebenden, die ebenfalls durch Kugeln verwundet
wurden, zu kriminalisieren. Mit Lügen und Drohungen versuchten sie
unsere indigenen Brüder, von denen die meisten weder schreiben noch
lesen können, dazu zu birngen, Papiere zu bringen, die die Paramilitärs
schützen sollen.
Es gibt eindeutige Beweise dafür, daß die Übergriffe auf
CIPO und die Comunidad von hohen Stellen der Regierung in Oaxaca geplant
wurden. Laut der Staatlichen Menschenrechtskommission wurden bewaffnete
Männer in Tanetze zusammengerufen, um gegen die Bevölkerung
von Yaviche vorzugehen. Des weiteren wußten Sergio Santibáñez,
oberster Richter, und José Murat, Gouverneur, von den Vorfällen,
unternahmen aber nichts.
So war es nicht einmal möglich, unsere schwerverletzten Companeros
gemeinsam in Krankenhäusern unterzubringen, um sie leichter beschützen
zu können.
Bis heute befinden sich zwei im Hospital Civil, drei im Spital von San
pablo Huixtepec und vier in Ixtlan.
Die Medien versuchen, diesen brutalen Überfall einer Gruppe Paramilitärs
auf unbewaffnete Menschen als Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden
Gemeinden darzustellen, während die Paramilitärs der CROCUT-Bande
über Rundfunk bereits mit neuen Anschlägen drohen.
Die Zusammenarbeit zwischen Paramilitärs und Regierung zeigt sich
unter anderem im Schweigen der offiziellen Stellen und in der Tatsache,
daß - obwohl von unserer Seite Zeugenaussagen, Photos und die Namen
der Attentäter vorgelegt wurden - auch vier Tage nach dem Überfall
keiner der Mörder verhaftet wurde.
Wir Geben uns damit nicht zufrieden und haben am Tag des
Überfalls mit einer Mahnwache am Hauptplatz von Oaxaca begonnen,
die wir solange aufrechterhalten werden, bis die Mörder unserer Companeros
festgenommen und bestraft werden.
Wir vermuten, daß die Regierung durch diese Aktionen
versucht, die Ankunft einer Menschenrechtsdelegation, die in den nächsten
Tagen geplant war, zu verhindern. So soll unser Kampf abgewürgt und
öffentliche Aufmerksamkeit behindert werden.
Wir bitten Euch, uns nicht allein zu lassen!
Bitte protestiert bei den angefügten Adressen,
fordert die Bestrafung der Attentäter,
die Absetzung der schlechten Regierung
und die Einhaltung der Menschenrechte!
für die Anerkennung aller Völker
und ihr Recht auf freie Organisation,
CIPO-RFM
(Indigener Volksrat Oaxaca - Ricardo Flores Magón)






|