Raul Gática Raul wurde im Jahr 1963 in dem kleinen Ort Tlaxiaco in
der Mixteca geboren, einer wüstenähnlichen Region im südlichen
Bundesstaat Oaxaca. Schon mit 11 Jahren wird der mixtekische Indio mit
der politischen Situation konfrontiert, als einer seiner Lehrer als "Kommunist"
von der Regierung per Haftbefehl gesucht wird und untertauchen muß.
Er bekommt im Nachbarstaat Chiapas die ersten Kontakte zu den dortigen Selbstorganisationen. Nach seiner Rückkehr nach Oaxaca 1990 findet Raul die "Unidad Popular Mixteco" geschwächt vor. Etliche führende Mitglieder wurden verhaftet, andere von der Regierung gekauft. Er gründet deshalb 1991 das "Comite de Defensa de los Derechos Humanos del Pueblo" (CODEP), das "Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte des Volkes". Im Laufe der nächsten Jahre erhält er auch Kontakte zu Kollegen anderer Menschenrechtsorganisationen und Basisbewegungen. Die konkrete Idee zu einer verstärkten Zusammenarbeit in Oaxaca wird aber erst auf dem "Congreso Nacional Democrático", dem Nationalen Demokratischen Kongress geboren, den die zapatistische Guerilla EZLN im Juli 1994 in Chiapas durchführt. Verschiedene soziale Organisationen arbeiten in der Folgezeit eng zusammen. Gemeinsame Demonstrationen und Diskussionen führen am 18. November 1997 zum Zusammenschluß des Consejo Indígena Popular de Oaxaca - Ricardo Flores Magón (CIPO-RFM). Im Zusammenhang mit einer heftigen Welle der Repression gegen den CIPO wird Raúl Gática im Frühjahr 1998 zusammen mit dem Rechtsanwalt Alejandro Cruz Lopez schwer gefoltert. Erst nach vier Monaten Gefängnishaft unter übelsten Bedingungen wird er auf massiven öffentlichen Druck hin frei gelassen. 1999 gründet Raul die soziale Bewegung "Movimiento Social Magonista" (MSM) und reist zum ersten Mal als Botschafter des CIPO-RFM nach Europa.
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