Repression in Atenco
Grußadresse der weiblichen Gefangenen


Wir, die sieben weiblichen politischen Gefangenen, die seit dem 3. und 4. Mai diesen Jahres als Geiseln des unterdrückerischen Staates inhaftiert sind, schicken euch herzliche Grüße aus dem Gefängnis von Santiaguito Almoloya.

Wir wurden gemeinsam mit 200 Personen festgenommen, unter ihnen 46 Frauen.

Bei unserer Verhaftung wurden wir körperlich gefoltert, wir wurden mit Schlagstöcken, Schildern, Fäusten und Fußtritten geprügelt. Wir bekamen Elektroschocks. Wir wurden auf dem Boden herumgeschleift, erniedrigt und entwürdigt.

Sie versuchten uns zu ersticken, wir mussten unbeweglich in erzwungenen Positionen verharren. Und wir wurden durch die Sicherheitskräfte beraubt.

Wir wurden gezwungen, nicht zu schauen und nicht zu reden.

Wir wurden sexuell gefoltert, sie missbrauchten uns als Frauen, wir wurden angefasst, in Brüste und Gesäß gekniffen und gebissen.

Während des Transports waren wir gezwungen, unsere Körper halbnackt zur Schau zu stellen, um uns zu erniedrigen.

Sie haben unsere Würde angegriffen. Wir wurden zu Oralsex mit Polizisten gezwungen und mit Fingern und Gegenständen vergewaltigt.

Wir wurden psychologisch gefoltert, sie beschimpften und beleidigten uns und drohten, uns verschwindenzulassen, uns und unsere Familien umzubringen.

Sie haben uns als Frauen gedemütigt und erniedrigt.

Wir werden immer noch gefoltert, indem wir rechtswidrig im Gefängnis sitzen und auf einen Prozess warten, bei dem unsere Agressoren unsere Ankläger sind.
Zu ihrem Bedauern haben sie uns nicht brechen können! Wir haben uns gemeinsam gegen diese Ungerechtigkeiten gewehrt, wir haben nicht geschwiegen, wir haben weder unsere Verletzungen noch unseren Schmerz versteckt.   Und wir werden uns weiterhin gemeinsam zur Wehr setzen, nicht nur für uns, sondern für alle, damit eine solche Situation sich nicht wiederholen kann.

Damit sie begreifen, dass wir uns nicht mehr einschüchtern lassen, dass wir jegliche Ungerechtigkeit herausschreien werden, und dass wir nicht zulassen, dass die Straffreiheit weiter besteht!

WÜRDE, GERECHTIGKEIT, FREIHEIT


Die Politischen Gefangenen von Atenco, September 2006