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Übersetzung der Worte von
Comandanta Esther
Guten Abend compañeros und compañeras
der Unterstützungsbasen der EZLN,
Brüder und Schwestern in Mexico und der Welt,
durch meine Stimme spricht die Stimme der EZLN.
Wir möchten einige Worte an Senor Vicente Fox und
Senor Luis H. Alvarez richten. Senor Fox sage ich nur, daß das mexikanische
Volk von deinen Lügen enttäuscht ist. Zunächst dachten
wir, daß du die Situation verändern, daß du wirklich
für Frieden mit den indigenen Völkern eintreten würdest.
Du versprachst, die probleme zu lösen, vor allem den Kampf der EZLN.
In 15 Minuten wolltest du die Situation der mexikanischen Völker
lösen, aber das war eine Lüge. Du kümmerst dich nicht um
jene, die sich bemühten, damit du an die Macht kommen konntest. Das
einzige, was dich interessiert, ist dich mit den Reichen gut zu verstehen,
nicht mit den Armen. Du fährst ins Ausland und behauptest, in Mexico
wäre Frieden und du hättest die Probleme gelöst. Wo ist
der Frieden? Vielleicht hältst du die Vertreibung für Frieden,
wie du es in Montes Azules tust? Was du möchtest, ist Krieg zu provozieren,
damit der Berg weiter den Ausländern gehört.
Wir möchten dir, Senor Fox, und dir, Senor Luis H. Alvarez etwas
sagen, nachdem du Kommissar für den Frieden bist. Du bist nur ein
Kommissar für Fox, um Unfrieden zu stiften und das mexikanische Volk
zu belügen. So wie es Rabasa tat. Du schickst noch mehr solcher Projekte
wie Procampo oder Progresa in die Dörfer, damit sie schweigen, damit
sie nicht schlecht über euch reden und sagen, daß die EZLN
diese Projekte akzeptiert haben, nur weil wir sie durch unsere kontrollierten
Zonen fahren ließen.
Du behauptest auch, wir wären zerstritten, daß wir Comandantes
uns ergeben hätten und die EZLÖN sich gespalten hätte.
Gemeinsam mit der Senora Calderona, die Senatorin, aber eigentlich nichts
als eine Klügnerin ist, verkündest du, daß Sup Marcos
nicht mehr zählt, und daß jeder Zapatist und jede Zapatistin
ihren eigenen Weg ginge. Aber ich sage euch, Senor Alvarez und Senora
Calderona, ganz deutlich, daß ihr Lügner seid, daß ihr
eure Lügen nur deshalb von euren Medien drucken laßt, damit
die Menschen in Mexico und in anderen Ländern der Welt sie glauben.
Ihr hofft, die Menschen würden sich euch anschließen oder zumindest
abhauen und für sich allein sein ohne an die Wahrheit zu denken.
So hättet ihr es gern, damit es noch leichter für euch wird,
zu lügen und die indigenen und nicht-indigenen Völker auszulöschen.
Denn was ihr beide und Fox wollt, ist gut verdienen und besser leben,
ohne sich um die unten zu kümmern.
Wir sagen euch, daß das mexikanische Volk nicht schläft. Wir
von der EZLN werden weder schlafen, noch schweigen, während ihr eure
Lügen verbreitet. Glaubt ihr vielleicht, ihr werdet alles so leicht
gewinnen, wie ihr davon redet? Sicher nicht.
Hier sind wir Zapatistas von neuem, um euch klar und deutlich zu sagen,
daß kein einziges zapatistisches Dorf an einem Regierungsprojekt
teil- oder den Müll annehmen wird, den ihr uns als Hilfe schickt.
Seht ein, daß wir unsere Würde nicht für Almosen verkaufen,
solange wir wissen, daß unser Kampf gerecht und zum Wohle aller
ist.
Wo versteckst du dich, Senor Alvarez? Du meinst, es gibt keine Zaptistas
mehr? Du sagst, wir sind nur wenige und unsere Comandantes hätten
uns verlassen. Siehst du nicht, Senor Luis? Brauchst du vielleicht Linsen,
um besser zu sehen? Wenn du möchtest, bringen wir dir alle Zapatistas
hierher, aber wir sind so viele, daß der Platz nicht ausreicht.
Heute sind wir hier, ein kleiner Teil von uns zumindest, denn viele konnten
nicht kommen. Aber wir, die Comandantes, sind hier. Niemals werden wir
aufgeben, niemals werden wir um Erlaubnis bitten, für das, was wir
tun. Wir sind keine Dummköpfe, die euch brauchen, um uns zu sagen,
was wir tun sollen.
Ich sage es dir in aller Deutlichkeit, Senor Luis H. Alvarez, du konntest
dir aussuchen, ob du eher wie Camacho sein wolltest oder wie Rabasa, der
nur sein Geld nahm und überhaupt nichts für den Frieden tat.
Wenn ihr euch wirklich für Männer haltet, dann komm heraus und
sag uns ins Angesicht, daß es uns Comandantes nicht mehr gibt, wie
du es sonst verkündest.
Wir kamen hierher, um euch die Wahrheit zu sagen und unser Wort zu verteidigen.
Und um zu sehen, ob du auch kommen würdest, um deine Lügen und
die der Calderona zu verteidigen. Ich sage dir, Alvarez, wir werden nicht
zulassen, daß du das von uns kontrollierte Gebiet betrittst. Bisher
ließen wir dich passieren, denn wir dachten, du wärst von hohem
Alter und daher erfahren und weise und weil du in der Vergangenheit für
die Demokratie gekämpft hast. Wir ließen dich bisher passieren,
denn wir dachten, du würdest so etwas über die indigenen Völker
und Respekt vor deinem Gegenüber lernen, aber wir müssen zur
Kenntnis nehmen, daß du nichts lernst, daß du dich an die
Gepflogenheiten eines Politikers hältst, an die Lügen, die du
im Mund trägst.
Wir Zapatistas haben uns nicht vor neun Jahren in Waffen erhoben, um um
Almosen zu bitten. Wir erheben uns in Waffen, um Demokratie zu fordern,
Freiheit und Gerechtigkeit, und ich komme, um euch das zu sagen.
Es lebe die EZLN!
aus den Bergen des mexikanischen Südostens
Comandanta Esther
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