Worte der Familie, Witwe und Kinder des verstorbenen Lehrers Galeano, umgebracht durch Paramilitärs der CIOAC in La Realidad im Mai 2014 14. Oktober 2017 Compañeros und Compañeras, Brüder und Schwestern aus Mexiko und der ganzen Welt, einen guten Tag, guten Nachmittag oder guten Abend, wo auch immer Sie sich befinden und uns hören! Wir sind die Familie des Compañero Galeano, der am 2. Mai 2014 durch Paramilitärs in La Realidad umgebracht wurde, organisiert durch die kapitalistischen schlechten Regierungen. Im Namen unserer, auf dem Weg unseres Kampfes gefallen Compañeros und Compañeras, wollen wir einige Worte an Sie richten. Aber zuvor wollen wir Ihnen sagen, dass für den Tod unseres geliebten und unvergessenen Vaters und Ehemannes, keine Gerechtigkeit widerfahren ist. Die Mörder und Auftraggeber sind immer noch in Freiheit und machen sich noch immer über ihn und uns lustig, indem sie uns sagen, dass unser Vater starb, weil er ein Trottel, Verräter und Taugenichts war. Sie sagen Taugenichts, weil er sich mehr der Arbeit unseres Kampfes widmete, als der familiären Arbeit. Die Mörder sind glücklich mit ihren Familienangehörigen, sie gehen aufs Feld und in die Stadt, als wenn nichts geschehen wäre und bedrohen uns immer noch, indem sie uns sagen, dass sie uns als Familie auslöschen werden und nennen uns Mörder, wo sie die Mörder sind. Und jene, die sich lustig machen, sind Männer und Frauen, sogar Kinder, weil sie so von ihren Eltern gelehrt wurden. Und sie sagen uns, dass wir ihn endlich vergessen sollen, was geschehen ist, ist geschehen. Wir wissen sehr gut, dass bei diesen großen Zusammentreffen einige Komplizen des Mordes unseres geliebten Lehrers Galeano anwesend sind. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um ihnen und der ganzen Welt zu sagen, das sie den Mördern und Auftraggebern sagen mögen, dass wir ihn niemals vergessen werden, auch wenn ihm Gerechtigkeit widerfährt, werden wir ihn immer in unserem Gedanken und unserem Herzen tragen. Denn für uns war er ein guter Vater, der uns lehrte zu kämpfen und unsere Rechte als Frauen und Männer zu verteidigen. Trotz all der Bedrohungen und dem Spott, haben wir all diesen Aggressionen widerstanden. Sie sagen, dass es aus Angst ist, aber so ist es nicht, tatsächlich ist es so, dass wir wahrhaftige Männer und Frauen sind und keine Tiere wie sie. Wir werden weiter durchhalten, soweit wir können, denn ehrlich gesagt, ist es nicht leicht, die sich lustig machenden Mörder zu sehen und in zehn oder weniger Meter Entfernung zu sein,und dabei tatenlos zu bleiben, aber wir wollen keine Rache, wir fordern Gerechtigkeit. Volk von Mexiko und der Welt, wir als Familie des Compañero Galeano oder José Luis, wie ihn einige kannten, wollen Ihnen sagen, dass wir bereits erkannt haben, dass diese verdammte kapitalistische Regierung niemals an der Seite der pueblos sein wird, immer wird sie ihrem Herr, den neoliberalen Reichen, dienen. Wir organisieren uns. Wie? Wie auch immer man kann, es ist nicht wichtig, wie ihre Organisationen, Gruppen oder Kollektive heißen. Was zählt ist, dass wir gemeinsam gegen den wahren Feind kämpfen, gegen jene, die uns ausbeuten, und dass wir nicht gegeneinander kämpfen, weil man einer anderen Religion angehört, hellhäutig oder dunkelhäutig, klein oder von einer anderen Partei ist. Compañeras und Compañeros, Brüder und Schwestern, wir wollen Ihnen sagen, dass wir diese politischen Parteien schon zum Teufel geschickt haben, da das Volk wegen ihnen gespalten ist. Wir organisieren uns wie die wahrhaftigen pueblos, die wir sind, weil wir nur organisiert Gerechtigkeit und unsere Freiheit, wie wir sie wollen, haben können. Auch wollen wir unsere Compañera María de Jesús Patricio Martínez begrüßen, Sprecherin des Volkes, die nicht aufgibt und den Mut nicht verliert, in der Arbeit, die das Volk ihr übertragen hat. Denn es ist der Moment, den kapitalistischen Machos zu zeigen, dass wir als Frauen sehr wohl die Arbeiten machen und regieren können. Beachten Sie jene nicht, die sagen, um zu regieren, muss man viel studieren, denn jene, die das sagen, haben schon über 20 Jahre regiert und sie haben alles schlecht gemacht. Jetzt liegt es an uns, den pueblos originarios vom Land und der Stadt, und wir werden diesen Studierten und Schlipsträgern zeigen, dass um ein Volk zu regieren, man zuerst gehorchen muss, um befehlen zu können. Denn es ist das Volk, dass befiehlt und die Regierung, die gehorcht. Gib´s ihnen, Compañera, vergessen Sie nicht das Volk, und das Volk wird Sie nicht vergessen, nur Mut, Compañera Marichuy! Auch wollen wir den Müttern und Vätern der 43 Verschwundenen von Ayotzinapa eine Umarmung schicken, aber nicht nur, sondern all jenen, die einen Sohn, eine Tochter, einen Bruder, eine Mutter, einen Vater oder verschwundenes Familienmitglied suchen, wollen wir sagen, dass sie sich nicht aufgeben und sich geschlagen fühlen sollen, dass wir unsere Wut und unseren Schmerz mit den anderen Schmerzen, die auf dem Planeten Erde existieren organisieren und gemeinsam eine größere und unzerstörbare Waffe sein werden und das zerstören, was uns zerstört. Wir rufen alle auf, denn diejenigen, die befohlen haben unseren Compañero Galeano umzubringen, sind dieselben, die all die Verschwundenen, Gefolterten, Inhaftierten und Verfolgten verschwinden ließen, es sind die kapitalistischen Regierungen, alles aus Gehorsam gegenüber ihren Herren. Nur Mut, Volk von Mexiko und der Welt, unser Kampf wird nicht vergebens sein, wir Ausgebeuteten müssen gewinnen, weil wir in der Mehrheit sind. Kopf hoch, Compañeras und Compañeros! Vielen Dank! Die Familienmitglieder des Compañero Galeano, verlesen von Gloria Elisa Benavides |