Zapatistische Fischer beschuldigen die Regierung, die Region zu zerstören
Die Lagunen von La Encrucijada gehören zur wichtigsten Beute des Plans Puebla-Panamá


Die Junta der Guten Regierung "Zur Hoffnung" hat die Bundesregierung für die Zerstörung in verschiedenen Lagunen von La Encrucijada an der Pazifikküste verantwortlich gemacht.

"Die Regierung kümmert sich nicht um das Schutzgebiet. Wir sehen, dass sie nicht tut, was sie sagt". Sie hat die Compañeros, die legal hier sind, hinausgeworfen und erlaubt ihnen nicht, in der Lagune zu arbeiten. Gleichzeitig deckt sie andere Fischer, die hier keine Rechte besitzen, und zerstört dabei die Natur. Die Behörden, die hier eine große Ungerechtigkeit begehen, stecken alle unter einer Decke.
Die Regierung hat ihre Interessen, die Vernichtung der Artenvielfalt und die Vernichtung von Land ist ihr egal, und die Menschen dort sind ihr noch gleichgültiger.

Im Gespräch im Caracol "Meeresschneckenmutter unserer Träume" im Lakandonischen Urwald fragt die JGR: "Wie können die Behörden unsere Compañeros, die dort Rechte besitzen, damit bedrohen, sie 8 Jahre lang ins Gefängnis zu werfen, nur weil sie in der Lagune von Panzacola fischen? Wie viele Jahre Gefängnis verdienen die, die die Zerstörung betreiben? Unsere Compañeros sind nicht hier, um das Gebiet zu zerstören, sondern um sich darum zu kümmern und um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen".

Wie gestern bekannt wurde, wurden der Fischerkooperative Río Arriba, bestehend aus 54 Familien aus El Arenal, im Herzen des ausgedehnten Mangrovengebietes Zaragoza gelegen, ihre Rechte an der Lagune Panzacola entzogen. Sie gehören seit etlichen Jahren zum autonomen Landkreis Tierra y Libertad. Und seit noch mehr Jahren werden sie systematisch vertrieben, verfolgt und betrogen, besonders unter dem Regime von Ernesto Zedillo und Vicente Fox. Über ihre Rechte verfügt nun die Kooperative Los Cerritos, die in das Gebiet der Fischer von El Arenal eingedrungen ist.

"Laut Gesetz müsste Los Cerritos definitiv die Erlaubnis entzogen werden. Wir sehen, dass sie Tausende von Mangrovenbäumen vernichtet. Man muss ihr den Schutz, den sie genießt, entziehen. Womöglich kümmern die sich auf dieselbe Art wie die Behörden in Montes Azules um den Gegend?" fragt sich die JGR.
"Die Antwort, die die Compañeros von der Regierung erhielten, entspricht nicht ihren Erwartungen. Sie haben selbst das Vorrecht, in die Lagune zu gehen, verloren und die von der anderen Kooperative haben jetzt sogar das Recht, dort zu fischen."
Im Mai dieses Jahres schickte die JGR dem Gouverneur Pablo Salazar Mendiguchía einen Brief. Sie erläuterte ihm darin die Situation und bat ihn zu handeln, erhielt bis heute jedoch keine Antwort.

"Sie haben uns sogar das Recht genommen, für unseren Lebensunterhalt zu sorgen", klagen sie und versichern, dass das Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen in La Paluda Holz vernichtet, den Naturraum zerstört und das Wasser von Panzacola in die Wasserbecken pumpt, die sie gebaut haben, und die von Mauern umgeben und mit Netzen geschützt sind".

Den Fischern zufolge haben die Umweltbehörden und die Regierung des Bundesstaates ähnliche Fischzäune auch in anderen Lagunen von La Encrucijada. "Sie holzen einfach alles mit der Motorsäge ab. Die Zerstörung ist enorm. Darin liegt eine große Investition. Und dabei sagen sie, dass sie schützen wollen".

Das Mangrovengebiet Zaragoza, in dem sich die genannten Lagunen befinden, ist ein See- und Mangrovengebiet an der chiapanekischen Küste mit zig Kilometern Ausdehnung zum Festland hin. Panzacola und La Paluda befinden sich etwa 18 km von der Küste, dem Sumpfgebiet Huetate und der Sandbank San Juan, entfernt. Man sagt, dass das Gebiet zur "wichtigsten Beute" des Planes Puebla-Panamá gehört. Der Plan konkretisiert sich jetzt.

Die autonomen Fischer berichten, dass die Erlaubnis den Jahresfang an Krabben auf 235 Tonnen jährlich beschränkt. "Soviel wir in Panzacola auch gearbeitet haben, wir haben nur bis zu 97 Tonnen herausgeholt, nicht mehr".
Und sie schließen: "Wir glauben, dass die Eindringlinge (die von Los Cerritos) von der Regierung bezahlt werden, um das Konzessionsgebiet kaputt machen zu können".
Sie bedauern den Verlust der Königspalme in dem Gebiet, der Mangroven und der Fischzuchten. "Sie haben in dem Gebiet eine Katastrophe angerichtet".

Hermann Bellinghausen
Übersetzung: Gabriele