Urgent Action des Menschenrechtszentrum Frayba
Gewaltaktionen gegen die zapatistische Gemeinde Nuevo San Gregorio setzen sich weiter fort

11. Mai 2022

Die Gewaltaktionen gegen die zapatistische Gemeinde Nuevo San Gregorio setzen sich weiter fort. Der mexikanische Staat ist verantwortlich – angesichts der Angriffe auf Gemeinden, die die Autonomie praktizieren.
Gemäß Informationen von Brigaden zur Menschenrechtsbeobachtung (BRICOs) – die in der Gemeinde Nuevo San Gregorio im Autonomem Rebellischen Zapatistischen Landkreis Lucio Cabañas in Chiapas, Mexiko (offizieller Landkreis Huixtán) eingerichtet wurden – und des Rates der Guten Regierung »Neue Morgendämmerung im Widerstand für das Leben und die
Menschheit«, Caracol 10, »Das rebellische Saatkorn zum Erblühen bringen« – wird von einer Gewaltzunahme gegen die Gemeinde [Nuevo San Gregorio] berichtet. Diese bringt Leben, Sicherheit und persönliche Unversehrtheit von 6 Familien der zapatistischen Unterstützungsbasis des Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN) in Gefahr.

Am 8. Mai 2022 hat die Aggressoren-Gruppe erneut ein weiteres Stück Land der Gemeinde Nuevo San Gregorio geraubt. Sie haben auch Rinder [auf das Land] getrieben, welche die Wasserzuleitung zerstörten, die die Unterstützungsbasen der EZLN versorgt. Am 9. Mai 2022 setzten sich die Einschüchterungen fort. Die Aggressoren-Gruppe hielten mit Macheten und Steinschleudern eine konstante Wache aufrecht, während die Unterstützungsbasen der EZLN die Wasserzuleitung reparierten. Am selben Tag begann die Aggressoren-Gruppe das Land zu vermessen, indem sie die letzten [verbliebenen] Anbauflächen der Unterstützungsbasen der EZLN aufteilten. An diesem Tag wurde die Anwesenheit eines Fahrzeugs Typ Tsuru, mit dem Emblem der »Koordination der Organisationen für die Umwelt eines besseren Chiapas« (COMACH), dokumentiert.
Alle Tage zeigt die Aggressoren-Gruppe ihre Präsenz auf diesem Land, indem sie die Unterstützungsbasen mit verbalen Drohungen provoziert. Die autonome Sekundarschule und die Weiden der kollektiven Rinderzucht wurden [bereits von ihnen] geraubt, dies verursachte den Tod von vier Kühen. Der Teich für Fischzucht wurde zerstört und Nutz- und Obstbäume gefällt. [All das] bedeutet für die Unterstützungsbasen der EZLN ökonomische Verluste.
Die Aussaat und damit eine nahrhafte, ausreichende und gute Ernährung wurde erschwert – zusammen mit einem unzureichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser und Bildung für die Mädchen und Jungen.

Der Kontext der Angriffe gegen zapatistisches Gebiet zeigt sich in dem, was am 2. und 5. Mai 2022 in der Gemeinde Moisés y Gandhi geschah: 83 Mitglieder der Unterstützungsbasen wurden gezwungen, die kleinen Ortschaften Emiliano Zapata und La Resistencia zu verlassen – nachdem sie von einer bewaffneten Gruppe, die innerhalb dieses Gebietes präsent ist, angegriffen wurden.

Zum oben Gesagten summiert sich das Desinteresse des mexikanischen Staates, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Gewalt aufzulösen – Gleichgültigkeit angesichts der Interventionen, die dieses Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas umgesetzt hat – für Leben, Ernährungssicherheit, persönliche Integrität und Sicherheit der Unterstützungsbasen, die Bewahrerinnen und Bewahrer ihres Gebietes sind.

Wir rufen die mexikoweite und internationale Solidarität dazu auf, ihre Zurückweisung, Ablehnung zu äußern – angesichts der Unterlassungen des mexikanischen Staates und dem Anwachsen der Gewalt gegen die Gemeinde Nuevo San Gregorio.

Unterzeichnet die Urgent Action hier:
https://www.frayba.org.mx/220511_au06