Zweite Widerstandserklärung der Pueblos des CIPOG-EZ und CNI–CIG An den Ejército Zapatista de Liberación Nacional – EZLN Chilapa de Álvarez, Guerrero
Ein Monat danach fangen die Morde wieder an. Die Straflosigkeit, die die "Los Ardillos« genießen, gibt ein klares Zeichen: Hier existieren keine Menschenrechte, hier existieren weder Gesetze noch irgendeine Rechtmäßigkeit. Der Staat ist nicht abwesend, sondern er ist Komplize und sucht unseren Tod, weil wir ihn stören, ihn hindern. Ein Jahr und sieben Monate nachdem unsere Brüder, unsere Schwestern – ohne jegliche Gerechtigkeit – begraben wurden, lachen ihre straflosen Mörder über uns – unter dem Schutz der drei Regierungsebenen. Heute geben wir bekannt, dass unser Widerstand weitergeht – jedoch können wir nicht dazuzurückkehren, uns einzuschließen. Unsere kommunitäre Polizei hat alle Hände voll zu tun. Denn es geht nicht nur darum, einige Gruppen von Delinquenten zu bekämpfen – jetzt, wo wir klar sehen, Wir sind nicht mit dem alten organisierten Verbrechen konfrontiert, sondern mit einer neuen Form von Regierung, die das Land wirklich transformiert - jedoch nicht zum Wohle der Pueblos. Denn jetzt werden Flughäfen an Militärs übertragen, und ihnen werden zivile Verantwortlichkeiten gegeben. Währenddessen werden die Angriffe in Chiapas auf unsere zapatistischen Brüder und Schwestern weiter straffrei fortgesetzt. Und hier in Guerrero geben sie den Narco-Paramilitärs die absolute Freiheit, um über uns herfallen zu können - damit gemeiner Mord ein Exempel setzt gegen diejenigen, die die Politik der (mexikanischen) obersten Regierung kritisieren. Von heute an bis in die nächsten Monate hinein werden wir eine kollektive Reflexion innerhalb der Comunidades des CIPOG-EZ, CNI-CIG der Region Montaña Baja beginnen, um die nächsten Schritte, die wir in unserem Gebiet machen werden, zu bestimmen. Denn definitiv wollen wir nicht dazu zurückkehren, die Sklaven der narco-paramilitärischen Gruppen zu sein. Der mexikanische Staat hat bereits klar gezeigt, welcher Seite er sich verpflichtet sieht. Er ist nicht mit uns. Unsere kommunitäre Polizei wird unter diesen Umständen überrannt. Sobald wie möglich wird jetzt zu Beginn unsere kommunitäre Polizei von der allgemeinen Bevölkerung unterstützt; wir werden (Sicherheits-)Schleusen und Beobachtungspunkte einrichten, wo es uns möglich ist. Unsere lokalen und regionalen Verantwortlichen und Beauftragten übernehmen die Aufgabe, zu Versammlungen aufzurufen und sie durchzuführen, um unsere nächsten Schritte zu vereinbaren. Wir werden fortfahren, Mobilisierungen, Straßenblockaden umzusetzen, Mautstellen zu besetzen und weitere Aktionen zu machen - die wir für notwendig erachten, um Gerechtigkeit zu fordern. Heute säen wir und geben der Erde zurück: unsere Schwestern María Agustín Chino, Amalia Morales Guapango und unsere Brüder José Benito Migueleño y Miguel Migueleño. Wir ehren die Erinnerung an unsere Gefallenen und fordern Gerechtigkeit für: José Lucio Bartolo Faustino, Aus dem Widerstandsherzen des kommunitären Gebiets der Montaña Baja in Guerrero - für den Consejo Indígena y Popular de Guerrero - Emiliano Zapata (CIPOG-EZ), hochachtungsvoll: Landkreis-Kommissare,
übersetzt von lisa-colectivo malíntzin |