Rat der Guten Regierung "Herz des Regenbogens der Hoffnung"
Caracol IV "Wirbelwind unserer Worte"

Donnerstag, 18. August 2011

An die nationale und internationale Zivilgesellschaft
An die Compañeras und Compañeros der Anderen Kampagne Mexiko
An die Compañeras und Compañeros der Zezta International
An die Menschenrechtsverteidiger
 
Am vergangenen Mittwoch, den 17. August 2011, in der Gemeinde Ejido Patria Nuevo, Region 1. de Enero, Autonomer Bezirk in Rebellion Lucio Cabañas, Chiapas, Mexiko, gegen 7:00 Uhr morgens, versammelten sich etwa 150 Männer der ORCAO (Regionale Organisation der Kaffeeanbauer von Ocosingo), unter der Leitung der lokalen Repräsentanten Cristóbal Gómez López alias El Saddam, Manuel Bautista Moshan alias El Empresario und anderen Repräsentanten des Viertels, und koordiniert und angeführt von den Leitern der ORCAO, nämlich Antonio Juárez Cruz, Alejandro Gómez Navarro und Carlos Ramírez Gómez und beraten von Nicolás López Gómez alias El Tzirin, Juan Vázquez López und José Pérez Gómez.
 
Die Männer zerstörten ein würdiges Haus, das von den Compañeros zapatistische Unterstützungsbasen aus dem Ejido Patria Nueva errichtet worden war, und als Küche für die nationalen und internationalen Beobachter diente, um sich ihr Essen zuzubereiten, und die Tricks und Zerstörungsvorhaben der schlechten Regierungen beobachten zu können.
 
Die drei Ebenen der schlechten Regierungen waren zornig, weil sie nicht wollen, dass ihre Tricks bekanntgemacht werden, darum organisierten sie unwissende Menschen, um ihre Todesprojekte in unsere autonomen Territorien, die von unseren Dörfern gebildet werden, zu injizieren, wo wir auf unsere Weise regieren, so wie die Bevölkerung das möchte.
 
Wir kämpfen nicht unter Nötigung oder weil wir von einigen wenigen Personen manipuliert werden, wie diese lokalen und regionalen Repräsentanten und Berater der ORCAO und die vorgeblichen Bundes-, Staats-, und Bezirksregierungen, die arme und unwissende Menschen unter Druck setzen und bedrohen, und sie dazu nötigen die miserablen Projekte anzunehmen und Provokationen durchzuführen.
 
Wir sind nicht wie die ORCAO, wo jene, die sich nicht an die Anweisungen halten, Provokationen auszuführen, damit bedroht werden, aus ihren Wohnorten vertrieben zu werden, und sie deshalb gehorchen und auf unseren zapatistischen Territorien Provokationen ausführen, weil diese erwähnten Anführer sich ohne Gefolgsleute einsam fühlen, und deshalb das anwenden, was ihnen die Regierungen beigebracht haben.
 
Das zerstörte Haus war ein Haus des Lebens, nicht ein Haus des Krieges oder des Todes. Jetzt liegt unser würdiges Haus in Trümern durch die Hände der ORCAO-Leute. Zusätzlich dazu brachen sie eine Blechhütte auf, die als autonome Schule diente; sie versuchten das Tor aufzubrechen, schafften es aber nicht, also drangen sie stattdessen durch das Fenster ein und drohten, auch dieses Haus zu vernichten.
 
Trotz der autoritären Haltung der ORCAO wissen wir, dass sie nur Handlanger sind, denn die wahren intellektuellen Autoren heißen Felipe Calderón und Juan Sabines Guerrero. Sie sind es nämlich, die diese Todesprojekte und Kriege, die Millionen von Pesos kosten, durchführen und in unsere Territorien einführen.
 
Nach der Zerstörung unseres bescheidenen Hauses erschien gegen 10:00 Uhr am Morgen des gleichen Tages der Bauunternehmer mit einem Bagger.
 
Die ORCAO Militanten bewachten den Bauunternehmer und den Bagger; während sie sich dort aufhielten, ließen sie weiterhin Drohungen verlauten, dass sie bereit seien, die Zapatisten mit Macheten oder Kugeln zu töten.
 
Gegen 13:00 Uhr Mittag schlossen sie sich zu 7 Gruppen zusammen, die untereinander mit Mobiltelefonen kommunizierten; wir sehen, dass die Regierungen sie gut strukturiert halten, indem sie Projekte ausführen, um unsere Compañeros zu provozieren.
 
Diese Situation ist kein Einzelfall. am vergangenen Sonntag, den 10. Juli 2011 wurden unsere Compañeros in Ocosingo, Chiapas, von drei Angreifern attackiert, die unsere Kommission von Kameraleuten des Rates der Guten Regierung des Caracol IV entführten, die vom 8. - 10. Juli innerhalb des Caracol IV eine Arbeit ausführten.
 
Nachdem die 3 Compañeros Kameraleute ihre Arbeit beendet hatten, verließen sie das Caracol; einer blieb in Altamirano zurück, und die anderen zwei reisten gegen 15:00 Uhr weiter nach Ocosingo. Sie erreichten Ocosingo gegen 17:20 Uhr Nachmittags am Sonntag, den 10. Juli 2011. Da sie Hunger hatten, traten sie in eine Imbissstube in Ocosingo ein und verließen sie wieder, als sie fertiggegessen hatten.
 
Sie waren noch nicht weit von der Imbissstube und dem Terminal der Strecke Ocosingo-Altamirano entfernt, als 3 Kerle auf sie zutraten, und sie fragten, woher sie seien und woran sie arbeiteten; während sie ihnen die Fragen stellten, wurden sie sofort am Hemd ergriffen und festgehalten.
 
Sie wurden gezwungen, in ein weißes Auto der Marke Tzuru ohne Autokennzeichen einzusteigen, und wurden direkt in den Barrio Sauzal hinter dem Laden Aurera gebracht.
 
Sie wurden gezwungen, in ein Warenhaus einzutreten, wo ihre persönlichen Sachen durchsucht wurden und ihre Kameraausrüstung beschlagnahmt wurde.
 
Die Ausrüstung, die von den Entführern gestohlen wurde, enthielt: ein Laptop Marke ACER AS5332-2448 mit Intel Prozessor, Linux Betriebssystem und 15,6 Zoll Bildschirm, Fabriknummer 89190, in Wert von 6.245 Pesos.
 
Eine digitale Videokamera der Marke Sony im Wert  von 2.550 Pesos, eine digitale Fotokamera Marke Sony im Wert von 2.116 Pesos, eine Mini DV Videokamera Marke Canon im Wert von 3.500 Pesos, ein Mobiltelefon Marke Pantech im Wert von 650 Pesos, ein USB-Stick von 1 GB im Wert von 160 Pesos, sowie Bargeld in Höhe von 600 Pesos und eine Tragetasche für die Ausrüstung.
 
Sie waren in dem Warenlager etwa 4 Stunden lang eingesperrt, bis zwei der Kerle sich zurückzogen und nur eine einzige Wache zurückblieb.
 
Unsere Compañeros sahen die Gelegenheit die Wache anzugreifen, sie schafften es, zu entkommen und das Haus zu verlassen, wobei sie schwere Schläge am Gesicht erlitten. Sie konnten alle entkommen, aber die gesamte Ausrüstung war verloren.
 
Die Adresse des Hauses lautet: Barrio Sauzal, ohne Hausnummer, der Angreifer wurde als Juan Decelis identifiziert, ein Einwohner von Balaxte, Bezirk Ocosingo.
 
Auch diese Täter waren Spione, die von der schlechten Regierungen strukturiert (instruiert) wurden, die mit Geld Spione, Paramilitärs und andere Personen anwirbt.
 
Einer unserer entführten Compañeros, war mehrmals von einer Person namens José Guadalupe, die nach eigenen Angaben in Ocosingo arbeitet und Projekte für die indigenen Gemeinden vermittelt, eingeladen worden.
 
Da unser Compañero der Einladung, als Spion zu arbeiten, nicht Folge leistete, musste er dafür zahlen, indem sie ihm die Ausrüstung wegnahmen, die unseren Kommunikationsmedien dienten.
 
Diese Aktion wurde zweifellos unterstützt und angetrieben von den drei Ebenen der Bundes-, Staats-, und Bezirksregierungen, Felipé Calderón Hinojosa, Juan Sabines Guerrero und Arturo Zúñiga Urbina.
 
Wir erwähnen diese 3 Regierungsebenen als verantwortliche Autoren für die Ausführung und Anstiftung dieser Provokationen, weil sie jetzt nicht mehr Soldaten oder Polizisten einsetzen, sondern Indigenas kleiner Organisationen, um uns in unsere Organisationen zu provozieren und um Streit zwischen Indigenas zu stiften.
 
Seit Jahren haben sie Millionen von Dollar ausgegeben, um uns zu vernichten, um sich unser Land anzueignen und unsere Sitten und unsere Sprache auszulöschen. Aber die Welt kann sehen, dass wir weiterhin als Zapatisten leben und um jeden Preis Widerstand leisten.
 
Mit der Weiterführung ihrer Projekte auf unseren Territorien, zielen sie darauf ab, Zapatisten zu demoralisieren. Aber sie irren sich, auch wenn sie uns Feiglinge nennen, wenn wir nicht auf ihre Provokationen antworten; wir wissen, dass wir Leben errichten, und nicht Tod, wie es die schlechten Regierungen tun.
 
Wir sind keine Bettler wie sie, dennoch fürchten wir weder die Regierung, die es auch mit ihren Millionen von Pesos nicht geschafft hat, uns zu eliminieren, und schon gar nicht fürchten wir eine kleine Organisation wie die ORCAO.
 
Wir als Zapatisten sind Kämpfer mit einem bescheidenen und einfachen Herzen, Erbauer eines gerechten Friedens. Wir errichten ein besseres Leben auf unserem mexikanischen Land, ohne Wohlstand für uns selbst anzustreben.
 
Wir sind weder Provokateure noch Angreifer, noch paramilitärische Banden, noch Verbrecherbanden. Wir sind Menschen der Arbeit und des Friedens.
 
Für uns zapatistische Unterstützungsbasen ist das ganze Land, das 1994 befreit wurde, Teil der Organisation. Wir wollen nicht, dass jemand unseren Kampf unterbricht, weil wir uns als Volk organisieren, nach unseren eigenen Gebräuchen, und gemäß der Entscheidung unserer Gemeinden.
 
Wo wir auch wissen, dass wir uns durch unsere Autonomie regieren, ohne auf jemanden angewiesen sein zu müssen. Wir können uns selbst regieren, daher sagen wir, dass wir bereit sind, unsere Rechte um jeden Preis zu verteidigen.

Der Rat der Guten Regierung
Alberto Gómez Entzin
Catalina Ara Gómez