29. August 2008

An die unabhängigen nationalen und internationalen Medien
An die nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen
An die Anhänger der nationalen und internationalen Anderen Kampagne
An die nationalen und internationalen solidarischen Brüder und Schwestern
An die Bevölkerung von Mexiko und der ganzen Welt.


Compañeras und Compañeros,

Wir denunzieren die Vorgänge, die sich am 29. August 200 gegen 10:30 Uhr morgens zugetragen haben. Unsere Compañeros führten Vermessungsarbeiten auf einem rekuperierten Landstück namens K'an akil durch, in dessen Nachbarschaft eine Gruppe paramilitärischer Aggressoren lebt, die der bekannten Organisation OPPDIC angehört und in der Gemeinde Najchejeb wohnt. Ebenfalls in der Nachbarschaft befindet sich eine Ranchería namens Sombra Baxil, deren Bewohner sich ebenfalls der Aggression angeschlossen haben.

Wir verrichteten die Vermessungsarbeiten in einer friedlichen Haltung, ohne irgend jemanden anzugreifen. Das Landstück, das vermessen wurde, steht in keiner Weise mit dem Ort, an dem die Aggressoren leben, in Beziehung. Sobald die Vermessungsarbeiten auf dem Gelände von K'an akil beendet wurden, wollten unsere Compañeros Unterstützungsbasen sich auf den Rückweg machen, und einige Compañeros waren bereits dabei, in einen Lastwagen zu steigen, um sich später im Hauptort des autonomen Bezirkes Olga Isabel zu treffen, als wir von Schüssen unterschiedlichen Kalibers überrascht wurden.

Als erstes feuerten die Aggressoren 6 Schüsse aus einer Pistole Kaliber 38 ab; unsere Compañeros befanden sich gerade auf dem Rückmarsch zum Bezirkshauptsitz von Olga Isabel, als sie mit Schusswaffen aus einer Entfernung von ca. 300 Meter Entfernung überrascht wurden. Vier der Angreifer trugen militärartige, vier weitere trugen schwarze Uniformen. Diese Gruppe von Paramilitärs überfielen unsere Compañeros ein zweites Mal und bedrohten sie mit Schüssen aus einer Flinte Kaliber 20, Gewehren Kaliber 22 und Pistolen Kaliber 38, mit Macheten, Stöcken und Steinen.

An diesem Angriff gegen unsere Compañeros waren Männer, Frauen und Kinder beteiligt. Für diesen zweiten Angriff können wir weder einen Sinn noch irgendeinen einen Grund erkennen, da wir als autonome Bezirke keine fremden Landstücke vermessen, sondern nur die Landstücke unserer Compañeros, die auf rekuperiertem Land liegen. Dieser zweite Angriff gegen unsere Compañeos ereignete sich entlang der Strasse von Chilón nach Tzajalá, gegen 11 Uhr morgens, und der Hinterhalt verlief aus drei Richtungen, einmal vom Süden her, als auf unsere Compañeros erneut aus etwa 15 - 20 Metern Entfernung geschossen wurde. Einer unserer Compañeros namens Mariano Pérez Guzmán, 43 Jahre alt, Bewohner der Rancheria K'an Akil, autonomer Bezirk Olga Isabel, wurde von einer Kugel seitlich rechts im Bauch getroffen. Der dritte Angriff erfolgte als unsere Compañeros weiter zogen, und von einer anderen Gruppe, vom Norden her angegriffen wurden, als sie der Strasse bis zur Kreuzung von Tzajalá und Yajalón folgten, die etwa 100 Meter entfernt war.

Die Namen der Personen, die Schusswaffen einsetzten um unsere Compañeros Unterstützungsbasen zu töten, sind: Jorge Vilchis López, der im Rathaus von Chilón, Chiapas, arbeitet, er ist für die öffentlichen Arbeiten verantwortlich, und ist der eigentliche Anführer der Paramilitärs.
Seine Komplizen sind: Tomás Enzino, Juan Enzino, Alfonso Enzino, José Guzmán Pérez, Javier Jiménez Guzmán, José Alvaro, José Alfredo Pérez Vilchis, Mariano Espinoza Vilchis, José Vilchis López, und César Mejía Vilchis.

Sie werden vom Gesetz der schlechten Bundes-, Staats-, und Bezirksregierung gedeckt, da wir bei dieser Gewalthandlung klar beobachten konnten, dass sie vor dem Angriff Rauschmittel konsumiert haben, um sich den Mut zu holen, uns zu töten. Das sind keine falschen Anschuldigungen, wir haben sie dabei gesehen, wie sie Rauschmittel rauchten, was beweist, wie schwerwiegend ihre Haltung gegen unsere Compañeros ist.
Diese Paramilitärs haben bewiesen, dass sie eine Auseinandersetzung mit unserer Organisation provozieren wollten, und unseren Compañeros haben darauf nicht reagiert. Sie hörten lediglich den Lärm der Schüsse, die an ihren Beinen vorbeiflogen, und sahen, wie sie in den Boden einschlugen.

Heute, am 30. August 2008 gegen 6 Uhr morgens, wurden die Drohungen gegen unsere Compañeros zapatistische Unterstützungsbasen mit weiteren Schüssen fortgesetzt, und gegen 14 Uhr nachmittags des gleichen Tages fielen wieder Schüsse. Während diese Angreifergruppe ihre Waffen abfeuerte, berief der Beauftragte von Muk'ul lum Bachajón ein Treffen mit den Autoritäten von Najchejeb und anderen Rancherias der Gemeinde ein.

Als JBG bitten wir, dass wir wachsam und geeint bleiben, um gemeinsam für das Leben und gegen den Tod zu kämpfen, denn die Haltung der schlechten Regierung mit ihren paramilitärischen Gruppen übermittelt uns Botschaften des Todes. Wir wissen, dass die Regierung den Tod tausender Personen sucht, damit einige wenige in Reichtum schwelgen können..

Als autonome Bezirke werden wir nicht zulassen, dass eine Gruppe bewaffneter Personen den Frieden unserer Gemeinde verletzt, da sie die Ruhe unserer Compañeros stören, indem sie ohne irgendeinen Grund oder Sinn Schüsse abfeuern. Wir verurteilen diese Todesdrohungen mit Schüssen gegen unsere Compañeros auf das Schärfste. Verantwortlich für alle möglichen Folgen machen wir die angebliche Regierung von Felipe Calderón, Staatsgouverneur Juan Sabines Guerrero, Señor Antonio Moreno López, Bezirkspräsident von Chilón und seine Angreiferbande von Gemeinderäten. Des weiteren verantwortlich machen wir Señor Sebastián Luna López, Ejido-Beauftragter von Muk'ul lum Bachajón von der OPDDIC, Jerónimo Jiménez Aguilar Aufsichtsrat der OPDDIC, Urbano Sánchez, Oberhaupt der OPDDIC, Carmen Sánchez Jiménez, Hilfsbeauftragte der OPDDIC, Mariano Sánchez Jiménez, Mitglied der OPDDIC, Domingo López Gómez, Anführer der OPDDIC des Dorfes Yaxte. All diese Person sind für alle möglichen Folgen, die sich hieraus ergeben könnten, unmittelbar verantwortlich.

Wir hoffen dass unsere solidarischen Brüder und Schwestern auf nationaler und internationaler Ebene sich bereit halten, um auf alles zu reagiern, was die schlechte Regierung indirekt in die Wege leiten könnte, indem sie die Indígenas benutzt, um eine Konfrontation zu provozieren, während der sie ihre Pläne weiterführen können, um die Souveränität unseres Landes Mexiko zu verschachern.
Sie betrügen das arme Volk mit einigen Almosen, die nur dazu dienen, die Campesinos zu spalten, damit wir untereinander kämpfen, während sie ungestört in ihrem Kabinett sitzen und den Reichtum unseres Landes rauben und paramilitärische Gruppen unterstützen.

Hochachtungsvoll,

Der Rat der Guten Regierung
Herz des Regenbogens der Hoffnung
Caracol 4, Chiapas, Mexiko