7. August 2007

DRINGENDER AUFRUF AN DIE NATIONALE
UND INTERNATIONALE ZIVILGESELLSCHAFT



Das Zapatistische Dorf "24 de Diciembre", Autonomer Bezirk San Pedro de Michoacán, konstitutioneller Bezirk Las Margaritas, Chiapas, Mexiko, ist weiterhin Feindseligkeiten und Drohungen der Mitglieder der PRI-affiliierten Organisation Ejido-Union der Selva (UES) ausgesetzt.

Der Konflikt ist aus Problemen der Landverteilung erwachsen und hat sich seit dem 17. Juli verschärft, als Mitglieder der UES sich auf das Gebiet des zapatistischen Dorfes festgesetzt haben. Seit diesem Tag sind Elemente der Staatspolizei Tag und Nacht auf der Strasse nahe der Gemeinde postiert. Die Bewohner von 24 de Diciembre sind verbalen Drohungen, gewaltsamen Vertreibungen und Provokationen ausgesetzt, wie die Sperrung der Wege, Raub von Holz, Invasionen von Boden und Anbaufelder, sowie Anschläge gegen das Gemeindeeigentum.


Hintergrund

Das Dorf befindet sich auf Land, das von der EZLN im Jahr 1994 befreit wurde, und davor dem Großgrundbesitzer, General und Ex-Gouverneur Absalon Castellanos Domínguez gehörte. Der zapatistische Rat der Guten Regierung (JBG) informierte in einem Kommunique, das während des Zweiten Zapatistischen Treffens mit den Völkern der Welt vorgelesen wurde: "In der Gemeinde befinden sich 31 Familien, die früher größtenteils in Nuevo Momon gelebt haben, aber am 10. Februar 1995 vor dem Vormarsch der Armee aus ihrer Gemeinde flüchten mussten."

Am 24. Dezember 2006 beschloss der Rat, die Compañeros neu anzusiedeln, aber vor sieben Monaten find die Gruppe UES an Drohungen über eine mögliche Vertreibung auszustoßen, mit der Behauptung, die Compañeros würden ein Ejido beanspruchen, dass nicht existiere.

Die Compañeros von 24 de Diciembre, unterstützt von zapatistischen Unterstützungsbasen und einem zivilen Friedenscamp, leisten weiterhin friedlichen Widerstand und versuchen, Konfrontationen mit ihren Campesino Brüdern zu vermeiden.

Als Angehörige der Zivilgesellschaft nehmen wir diese Vorgänge als Teil einer Kriegsstrategie der niedrigen Intensität und eines repressiven Projekts gegen jene wahr, die unten und links für Land, Leben und Würde kämpfen.

Für alle möglichen Folgen, die sich hieraus ergeben könnten, machen wir die UES, und die Bezirks- Staats- und Bundesregierungen verantwortlich.

Wir rufen die Kollektive und Personen der nationalen und internationalen Zivilgesellschaft auf, ihre Solidarität und Unterstützung auf jede ihnen zur Verfügung stehende Art zum Ausdruck zu bringen und dieses Kommunique so weit wie möglich zu verbreiten.

Hochachtungsvoll,

die Angehörigen des zivilen Friedenscamps
des Dorfes 24 de Diciembre