April 2004 An die nationale und internationale Zivilgesellschaft, 2. Die PRD sagt, daß es kein politisches, sondern ein soziales Problem ist, aber das stimmt nicht. Es ist klar, daß es sich um ein politisches Problem handelt. Es ist ein Problem zwischen denen, die wie die PRD die Politik nur als Geschäft betrachten und zu Verbrechen bereit sind, um zu gewinnen, und jenen, die wirklich die Anerkennung der indigenen Rechte und Kultur in Mexiko suchen. 3. Es ist nicht nur ein Problem der PRD von Zinacantán, sondern der gesamten PRD auf nationaler Ebene. Seit Monaten wurden in der nationalen Presse die Menschenrechtsverletzungen in Zinacantán publiziert, die Abtrennung des Wassers und Drohungen. Doch die bundesstaatliche und nationale PRD blieb tatenlos und fuhr fort, die schlechten Regierungen und Kaziken ihrer Partei zu unterstützen. Die PRD tut nur so, als würde sie sich korrigieren, wenn ein Video im Fernsehen auftaucht und wenn es Wahlen gibt, aber in Wirklichkeit ist ihr die Bevölkerung egal. 4. Bei der Arbeit der Juntas der Guten Regierung geht es nicht darum, Geld zu verdienen, Geschäfte zu machen oder Menschenrechtsverletzungen zu begehen, sondern eine Lösung durch einen Dialog zu finden, wenn es Schwierigkeiten zwischen Zapatistas und Nicht-Zapatistas oder Autonomen Landkreisen und Regierungslandkreisen gibt. 5. Dem Weg eines respektvollen Dialogs folgend, bemühte sich die Junta der Guten Regierung der Altos [Hochland] deshalb darum, von Beginn des Problems an ein ziviles und friedliches Abkommen mit den offiziellen Autoritäten des chiapanekischen Landkreises von Zinacantán zu finden. Doch der PRD-Landkreispräsident von Zinacantán, der erste Gemeinderat, der Kommandant der Landkreispolizei, der Anführer der PRD und die Militanten [=AktivistInnen] der Partei der Demokratischen Revolution des genannten Landkreises, haben sich geweigert, zu einem Vertrag zu kommen und machten damit weiter, unsere Compañeros und Compañeras zu belästigen und ihre Menschenrechte zu verletzen. All das, weil die Zapatistas nicht Teil der Geschäfte und des Raubes der PRDistas sein wollen. Die schlechten PRDistischen Regierungen machten sich immer lustig, wenn die Junta der Guten Regierung sie zum Dialog einlud. 6. Immer danach suchend, eine gewaltsame Konfrontation zu vermeiden, mobilisierten wir - die Junta der Guten Regierung der Altos und die Zapatistas - uns, um unseren Compañeros Wasser zu bringen. Am 12. Februar versuchten wir erneut, einen Dialog zu starten, aber die PRD-Autoritäten weigerten sich weiter und setzten ihre Drohungen fort. 7. Am 10. April diesen Jahres organisierten wir mit mehr als 4.000 Menschen der Unterstützungsbasen der EZLN eine friedliche Mobilisierung, um den betroffenen zapatistischen Familien 45.000 Liter Wasser zu übergeben und demonstrierten friedlich in der Landkreishauptstadt Zinacantán. 8.- Von diesem Moment an begannen die PRDistas, die Zapatistas zu belästigen und zeigten ihre Pistolen. Um ein Problem zu vermeiden, wurde der Akt beendet und wir begannen, uns zurückzuziehen. Aber das war nicht möglich, da die Landkreispolizei den Weg mit ihren Patrouillenfahrzeugen sowie Steinen und Baumstämmen blockiert hatte. Als wir uns Durchgang verschafften, wurden wir mit Schußwaffen, Steinen und Stöcken angegriffen. Fotos und Videos belegen, was passiert ist. 9.- Als Resultat der Attacke wurden 35 Compañeros
verletzt, 18 durch Schußwaffen und 17 mit Steinen, Stöcken
und Macheten. Zwei Compañeros befinden sich noch immer in einem
sehr schwierigen Zustand. 10.- Aus Angst, ein weiteres Mal den Aggressionen der PRDistas ausgesetzt zu sein, flüchteten zapatistische Unterstützungsbasen aus den Gemeinden Jechbo, Elambo Alto und Elambo Bajo. Es sind 109 Familien (insgesamt 484 Personen, Männer, Frauen, Kinder und Alte), die nicht in ihre Ursprungsgemeinden zurückkehren können. Ihre Häuser wurden von den PRDistas ausgeplündert und zerstört. Sie zerstörten ihre Vorratsbehälter für Wasser und stahlen in den Läden. 11.- Die wichtigsten Urheber dieser feigen Aggression sind: Martin Sanchez Hernandez (Landkreispräsident), Mateo Perez Sanchez (erster Gemeinderat), José Lopez Gonzalez (Chef der Landkreispolizei), José Perez Condez (Anführer der PRD von Zinacantán). 12.- Wir hoffen, daß Gerechtigkeit hergestellt wird und daß man die Angreifer unserer friedlichen zapatistischen Demonstration bestrafen wird, die seit Monaten die Zapatistas von Zinacantán belästigt und angegriffen haben. Anstatt blödsinnige Erklärungen abzugeben - wie die des Sekretärs der Regierung des Bundesstaates Chiapas - sollten die Autoritäten die Aggressoren festnehmen. 13.- Die Junta der Guten Regierung der Altos von Chiapas wird mit ihren Nachforschungen fortfahren, um die Namen derjenigen herauszufinden, die gemeinsam mit dem PRD-Präsidenten von Zinacantán, der Landkreispolizei und der PRD die Compañeros der Unterstützungsbasen der EZLN angegriffen haben. Wenn es keine Gerechtigkeit gibt, wird die Junta der Guten Regierung der Altos von Chiapas die Ergebnisse der Nachforschungen an die Generalkommandantur der EZLN weiterreichen und die Aggressoren als Paramilitärs beschuldigen, die die zapatistischen Gemeinschaften angegriffen haben. 14.- Die Junta der Guten Regierung der Altos von Chiapas ruft die nationale und internationale Zivilgesellschaft dazu auf, sich zu mobilisieren, um Strafen für die Aggressoren und diejenigen, die aus der Politik ein Geschäft machen, sowie Bedingungen für die Rückkehr der Vertrieben zu ihren Gemeinden, zu fordern. Hochachtungsvoll, aus dem Caracol II "Widerstand und Rebellion für
die Menschheit" |