Vollversammlung des Kollektivs der Autonomen Zapatistischen Regierung – ACGAZ
Caracol 10, Zone Patria Nueva


Denuncia

24. Jänner 2024

An die Öffentlichkeit:

Wir prangern öffentlich die Paramiltärs der ORCAO [Regionale Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo] von Progreso und Providencia an. Wir stellen klar, dass es jedoch in derselben Gemeinde auch Leute gibt, die nicht ORCAO sind. Diese prangern wir nicht an. Diejenigen jedoch, die [Mitglieder der] ORCAO sind, klagen wir öffentlich an, wegen der [begangenen] Bösartigkeiten gegen unsere Compañeras und Compañeros, Zapatistische Unterstützungsbasen der Gemeinde Resistencia.

1.- Am Mittwoch, 17. Januar 2024 um 18:00 kamen 40 Männer und 5 Frauen der ORCAO mit Holzknüppeln und Macheten an und suchten die Compañeros. Zu den Compañeras sagten sie, sie wollten derart mit den Compañeros sprechen. Die Compañeras antworteten, dass die Compañeros nicht da sind, sie könnten ihre Nachricht an sie hinterlassen.

Die von der ORCAO antworteten mit lediglich zwei Punkten:
a) Warum sie [die Compañer@s] anderen Leuten erlaubten, sich Wasser zu nehmen; diesen Leuten, die aus der selben Gemeinde von Progreso sind, könnten sie kein Wasser geben, weil sie nicht der ORCAO angehören. Wenn sie Wasser wollten, müssten sie von der ORCAO sein.
b) Sie [die Compañer@s] haben zwei Tage Zeit, um den Ort zu verlassen, es würden ihnen die Häuser weggenommen, sagten sie zu den Compañeros; sie sollten woanders hingehen, denn ihnen [der ORCAO] gehöre das Land. Da sagte Francisco Santiz López, Anführer der ORCAO: Denn wir haben bereits den Gebietsplan.

Am selben frühen Abend versuchten sie zu provozieren; sie zerstörten das Schild aus Holz, das uns als Zapatistas ausweist und welches die Compañeras verteidigten. Aus Wut ergriffen die von der ORCAO einen Jugendlichen, nahmen ihm den Rucksack weg. Darin waren zwei Handy-Akkus, Kopfhörer und 150 Peso, und die verdammten ORCAOs steckten sie ein. Diejenigen, die den Rucksack wegnahmen, sind: Mario López Santis, Francisco López Santis, sowie ein anderer, Marcos Santis López, der den Rucksack des Jugendlichen entwendete.
In diesem Augenblick kam eine 80jährige Compañera hinzu, um ihrem Enkel zu helfen, damit sie ihn nicht prügeln. Der Compañera entrissen sie ihren Stock; sie wurde gestoßen, sodass sie hinfiel. Wer sie stieß, war besagter Mario López Santis von der ORCAO.
Um 19:00 zogen sie sich zurück

2.- Am Freitag, den 19. Januar 2024, um 15:30, kamen erneut 40 Männer und 4 Frauen der ORCAO von Progreso. Sie gingen direkt zum Haus des Compañero der Unterstützungsbasis. Ein gewisser Jorge Santis López, Anführer der ORCAO, kam an und meinte, ob sie das bereits besprochen hätten, was sie [die ORCAO] uns am 17. Januar 2024 gesagt hätten. Die Compañera antwortete, was es da zu besprechen gäbe, da sie sich doch in ihren [eigenen] Häusern befinden.
Daraufhin begannen die 4 Frauen der ORCAO, mit Namen Rosa Gómez López, Alvina López Gómez, Angelina López Santis, Guadalupe Santis López zu sagen, sie sollten jetzt endlich reingehen und das Haus zerstören, keine Zeit mehr verlieren, diese scheiß Frauen müssten von diesem Ort vertrieben werden. Somit begannen die Männer die Häuser der Compañeros zu zerstören.
Die so handelten, indem sie Befehle gaben und die Gruppe der ORCAOs anführten, sind:
Francisco López Santiz, trug eine Machete und Bareton(?)
Jorge López Santiz, trug eine Machete
Abraham López Santiz, hatte eine Machete
Sebastian Santiz López, hatte eine Waffe AK-47/ Kalashnikov
Marcos Santiz López, mit Waffe des Kalibers 22
David López Santiz war derjenige, der seiner Gruppe am meisten die Befehle gab.

Somit begannen die restlichen ORCAOs die Häuser der fünf Familien unserer Compañeros zu zerstören. Mit dabei war Agustín Gómez López, der eine Waffe trug.
Sie zerstörten Haus für Haus, plünderten den Besitz jeder Familie; sie nahmen alles mit, absolut alles, außer das, was die Compañeras und Compañeros an Kleidung trugen. Die Compañeras und Compañeros und ihre Kinder blieben mit rein nichts zum Leben zurück.
Unsere Compañeras und Compañeros befinden sich [jetzt] mit ihren Familien an einem [anderen] Ort, denn es gibt eine schlechte Regierung, die angeordnet hat, sie zu vertreiben; ihre Schuld besteht darin, Zapatistas zu sein.

Derart schreitet die 4T voran [Anmerkung: 4T: Vierte Transformation, Regierungspolitik unter dem jetzigen mexikanischen Präsidenten Andrés López Obrador, AMLO].

3.- Am selben 19. Januar 2024 kamen die ORCAOs der Gemeinde Sacrificio (54 Personen) und brannten die Weide der Compañeros der Gemeinde Zapata nieder. Sie verbrannten 3 Hektar Weideland, und die Tiere leiden nun, da ihnen die Nahrung fehlt.
Die Anführer von Sacrificio sind: Armando Santiz Gómez, Fernando Santiz Gómez, Alfredo Santiz Gómez, Nestor Santiz Santiz, Ramon Velasquez Mendez. Das sind die Anführer, die die Leute von Sacrificio manipulieren.

4.- Am 21. Januar 2024 versammelten sich die ORCAOs der Gemeinden 7 de Febrero, Sacrificio, San Antonio sowie Progreso, dort wo die Häuser unserer Compañeros zerstörten wurden. Was sie dort planten, ist nicht bekannt, wohl sicherlich das weitere Voranschreiten der 4T.

5.- Bereits Tage zuvor zeigte sich der Plan der schlechten Regierungen der 4T. Am 14. Januar 2024 kam der betrügerische Erste Bezirksrat von Ocosingo, ein gewisser José Pérez Gómez, um das Haus einzuweihen, welches zuvor der Kollektiv-Laden des Caracol 10 [von Patria Nueva] in Kuxelja gewesen ist [Anmerkung: Der zapatistische Kollektiv-Laden wurde am 22. August 2022 von der ORCAO niedergebrannt und geplündert]. Derselbige Bezirksrat weihte ihn nun für seine Landkreis-
Vertretung der Gemeinde 7 de Febrero ein. Währenddessen waren die Paramilitärs von 7 de Febrero zum Schutz anwesend.
Wir sagten bereits Jahre zuvor, dass diese von den drei Ebenen der schlechten Regierungen der 4T finanziert werden. Nun präsentieren sie ganz öffentlich, was zuvor bereits gesagt wurde: [Es sind] Narco-Politiker. Jetzt: Rundum-Narcos.
Das ist, was die ORCAOs von Progreso, Sacrificio, Providencia, 7 de Febrero und San Antonio angerichtet haben.

Unsere Compañeras und Compañeros haben nichts begangen, dass sie all ihren Besitz verlieren sollten.

- Ist es ein Delikt, Lebewesen Wasser zu geben, Wasser, das aus der Natur kommt?

- Zeigen die Eigentümer, die Besitzenden nicht: Mein ist das Land, mein ist das Wasser, mein sind die Fabriken, mein sind die Arbeitenden, so wie es der Besitzer der [Finca] La Chingada [tut]? [Anmerkung: La Chingada: Besitz des aktuellen mexikanische Präsidenten AMLO in Palenque)

Vorwärts, hoch die 4T!
Bereut bloß nicht, dass Ihr auf dem Holzweg seid!

Hochachtungsvoll,

Vollversammlung des Kollektivs der Autonomen Zapatistischen Regierung
Caracol Patria Nueva



übersetzt von lisa-colectivo malíntzin